Anker

Wie würdest du dich jemandem beschreiben, der dich nicht sehen kann?


Sehr, sehr interessante Frage. Denn:
Mit jemandem, der mich nicht sehen konnte, hatte ich mein halbes Leben lang zu tun: mit meiner blinden Oma Gisella.
Ich weiß nicht, wie sie mich gesehen oder wie sie mich erlebt hat. Aber ich weiß, wie sie Sprache einsetzte, um eine Brücke zu mir zu bauen.

Sie hatte ein formidables Langzeitgedächtnis und konnte etwas so lebendig erzählen, dass man fast das Gefühl hatte, es wäre gerade eben passiert. Sie ging durchs Leben mit Mut und Entschlossenheit und war für alle in der Familie ein Anker.

Und da komme ich ins Spiel:
Wie könnte ich mich jemandem beschreiben, der mich nicht sehen kann?

Ja. Bei meiner Großmutter Gisella war das nie nötig – ihre Blindheit erschien mir nie als Hindernis. Sie schaffte es, die Kommunikation auf eine völlig natürliche Bahn zu lenken.

Was also, frage ich mich, wenn ich es auch in diesem Fall einfach geschehen lasse?
Wie würde ich sein, wenn ich meinem Gegenüber (das mich nicht sehen kann) einfach den Raum ließe – mich nur durch meine Sprache, meinen Tonfall, zu erschaffen?

Würde es diesen Anker-Effekt, den allein Sprache, auslösen kann, geben?


In jeder Katze steckt ein Hund

Hunde oder Katzen?

Ach du Schreck…
Seit es Katzen und Hunde gibt, spaltet sich die Menschheit an der Frage, welches nun das wahre Lieblingstier ist.

Apropos: Wer war eigentlich zuerst da – die Katze oder der Hund?

Als kleiner Bub schätzte ich die Unabhängigkeit und Abenteuerlust der Katzen sehr. Ich war schon immer ein „Kätzeler“. Erst viel später, mit 45, kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit einem Hund: Shina.

Ach, wie kann man ein Lebewesen nur so sehr lieben? Sie sprang direkt in mein Herz – und ist seither nie wieder daraus verschwunden.

Katzen: Ich hab euch gern.
Aber Hunde: Euch liebe ich!

Spitz ist nicht gleich Name

Do it yourself

Spitznamen können ganz schön nerven – ja, sogar ein ganzes Leben trüben. Schöne Spitznamen sind eher selten, und die meisten gehören eigentlich in die Pubertät – wenn überhaupt.

Ich lebte in einer Gemeinde, in der der Spitzname fast wichtiger war als der offizielle Name. Vermutlich, weil es dort so viele Menschen mit dem gleichen Namen gab. Also wurden Spitznamen auf Grundlage physischer, psychischer oder auch kultureller Merkmale vergeben. Oft entstanden sie auch einfach aus Jux.

Ich hatte Glück – gerade als ich in die Pubertät kam, konnte ich die Ortschaft verlassen. Ja, ich konnte sogar das Land wechseln! Und da kam mir eine Idee: Um dem Phänomen zuvorzukommen, gab ich mir selbst einen Spitznamen – einen, der mir bis heute als Anker dient. 🙂

Schwarm

Über mein erster Schwarm

Der erste Schwarm, dem ich begegnet bin, war in Norwegen. Es war eine Route, die abseits von allem ihre Daseinsberechtigung suchte.
Alleine, an den verschneiten Ufern eines Sees, konnte ich es kaum erwarten, ein kuscheliges Feuer zu entfachen.
Doch – halt! Zuerst mussten die Wasservorräte aufgefüllt werden, um sich später etwas Wohltuendes am Feuer zuzubereiten…
Ein paar Schritte in Richtung See, und da passierte es: ein Schwarm.

Von Marken und Anker

Was sind deine Lieblingsmarken und warum?

Marken.

Eine Marke ist ein starker Anker, der dich im bezug zu deinem Umfeld setzt.

Manche identifizieren sich damit nach innen, andere vielmehr nach Aussen.

Es gilt, Stellung zu beziehen, zu kommunizieren, wer man ist und was man will – ein nonverbaler Akt!

Also eine Sprache, die zwar vereinfacht – ohne Grammatik – daherkommt, aber wie viele andere Stellung bezieht, aufklärt und eine gewisse Richtung vorgibt.

Das entspricht dem heutigen Bedürfnis nach Schnelligkeit. Dabei könnte man meinen, dass viel an verbalem Know-how verloren geht. Doch bei näherer Betrachtung ist das gesprochene Wort überhaupt erst nachher entstanden – denn bevor wir ein einziges Wort aussprechen konnten, war es die Körpersprache, die als wichtigste Form der Kommunikation diente.