Ohne Wenn und Aber

Welches Wort verwenden deiner Meinung nach zu viele Menschen?


Wenn ich groß bin…
Wenn du mir das und dieses gibst…
Wenn es bloß nicht regnen würde…
Wenn es bloß regnen würde…
Wenn du mich lieben würdest…

WENN.
Omnipräsent präsentiert sich wenn als DIE Zutat der Sprache – auf der Straße, im Stadion, in der Kirche und im Einkaufszentrum. Im Altersheim, auf dem Schulhof, im Büro, in der Kirche oder im Ghetto. Ungebremst ölt es jedes Gespräch, macht es geschmeidiger, subtiler.

Denn noch immer gibt es sie: die Unsicherheit im Menschen. Dieses „bedingt“. Dieses „lass ein Törchen offen – für den Fall, dass…“. Es begleitet uns, seit Sprache existiert.

Wenn zu sagen, symbolisiert unsere Hilflosigkeit gegenüber Dingen, über die wir nie wirklich Kontrolle hatten.
Wenn es bloß regnen würde“ – (das Wetter macht, was es will).
Wenn du mich liebst“ – (wir wissen längst, dass wir nicht geliebt werden).
Wenn ich groß bin“ – (niemand kennt seine eigene Zukunft).

Aber wenn bietet auch Raum. Für Gutes – oder Böses.

ABER!
Oh ja. Während wenn noch Hoffnung oder Möglichkeit vorgaukelt, holt aber uns wieder auf den Boden. Im Guten wie im Schlechten.
Wenn du mich küsst, werde ich dich lieb haben – aber nur zwischen 9:00 Uhr und 14:00 Uhr…“

Agilität im Heute spiegelt sich in der extrem häufigen Verwendung von wenn und aber wider.

So. Genug gelabert:
Wenn ihr mir ein Like gebt, hab ich euch lieb –
aber bitte, bevor ich ins Bett gehe.